Belastungstest für die Wirtschaft

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Als „enorme Herausforderung und massiven Belastungstest für Beschäftigte und Unternehmen“ haben die nordrhein-westfälischen Unternehmer die Entscheidung der nordrhein-westfälischen Landesregierung zu Schul- und KITA-Schließungen im Land bezeichnet. „Wenn die Landesregierung diese einschneidenden Maßnahmen für erforderlich hält, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen, hat die Wirtschaft des Landes hierfür Verständnis“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Landesvereinigung der Unternehmensverbände

Nordrhein-Westfalen (unternehmer nrw), Dr. Luitwin Mallmann, am Freitag in Düsseldorf. Viele Eltern stünden jetzt vor der Herausforderung, die Betreuung ihrer Kinder sicherzustellen. Wenn nun Beschäftigte nicht mehr zur Arbeit kommen könnten, weil sie keine Betreuungsmöglichkeit für ihre Kinder hätten, sei dies aber auch für die Unternehmen in einer ohnehin schwierigen wirtschaftlichen Lage eine erhebliche Zusatzlast. Grundsätzlich gelte es, pragmatische Einzelfall-Lösungen wie etwa die Nutzung von bezahltem oder unbezahltem Urlaub sowie von Zeitkonten zu finden. Überdies forderten die NRW- Unternehmensverbände die Politik auf, ernsthaft zu prüfen, ob in dieser Ausnahmesituation eine Kompensation des Entgeltausfalls durch die Sozialversicherung erfolgen könne. Mallmann begrüßte die aktuellen Beschlüsse von Bundestag und Bundesrat zur Verbesserung der Regelungen zum Kurzarbeitergeld. Gleichzeitig sei jetzt aber im Rahmen der notwendigen Rechtsverordnung sicherzustellen, dass diese Regelungen auch rückwirkend für jene Unternehmen gelten, „in denen bereits Kurzarbeit stattfindet“. Ausdrücklich begrüßte Mallmann die Ankündigung des Bundesfinanzministers, Kredite unbegrenzt zur Verfügung zu stellen. „Dabei muss schleunigst sichergestellt werden, dass das Geld auch tatsächlich kurzfristig bei den betroffenen Unternehmen ankommt“, betonte Mallmann. Maßnahmenübergreifend sei es jetzt „extrem wichtig“, die deutsche Wirtschaft am Laufen zu halten.