Mit den aktuellen Herausforderungen der Bekämpfung der Coronapandemie und einer bevorstehenden Energieknappheit gefolgt von insgesamt weniger Wohlstand ist ein Thema vorübergehend in „weite Ferne“ gerückt: das der Rente. Denn wen kümmert – überspitzt gesagt – schon was in der Zukunft an Einkommen sicher sein könnte, wenn es schon aktuell immer knapper wird?
Das scheint zumindest für die Menschen gelten, deren Renteneintritt noch Jahrzehnte entfernt liegt. Umgekehrt sind Menschen mehr denn je auf Sicherheit aus. Eine Rente versprach dies bisher: ein kalkulierbares Einkommen nach dem Arbeitsleben.
Wenn nun aber alles auf dem Prüfstand steht, dann muss das auch für die gesetzliche Rente gelten. Wir werden immer älter und das Renteneintrittsalter wird nur sehr zögerlich angepasst. Und es ist eben nicht allein die demografische Entwicklung, die die Rente unsicherer macht als wir es glauben mögen: es ist die Ungleichheit, mit der Rentenzahlungen dann auch tatsächlich eintreffen. Ein System, dass für alle gemacht ist und alle Menschen gleich behandelt, soll genau dadurch fair wirken. In der Realität ist es genau das nicht. Wenn wir um die Ungleichheiten wissen – müssten wir diese dann nicht auch einkalkulieren? Eine Überlegung, die kontroverse Reaktionen auslöst…