Als „fernab der Realität“ haben die NRW-Metallarbeitgeber die Forderung der IG Metall nach Einkommensverbesserungen in einem Volumen von vier Prozent für die rund 700.000 Beschäftigten dieses Industriezweigs zurückgewiesen. „Eine auch nur annähernde Umsetzung dieser Forderung werde in Deutschlands bedeutendsten Industriezweig viele Arbeitsplätze in der Aachener Region aufs Spiel setzen“, erklärt Ralf Bruns, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbands der Metall- und Elektroindustrie Aachen. Warum die Gewerkschaft ausgerechnet in dieser schweren Rezession Unternehmen zusätzliche Arbeitskostenbelastungen aufbürden will, sei ihm vollkommen schleierhaft. Aufträge, Produktion und Umsätze bewegten sich vielerorts seit vielen Monaten im zweistelligen Minusbereich. Die gesamte Branche kämpfe gerade an mehreren Fronten von Rezession, Transformation, Corona und Beschäftigungssicherung. Viele Betriebe arbeiteten in Kurzarbeit. Bruns: „Dieses Forderungspaket gefährdet die leichte Erholungsphase der letzten Wochen und hat keinerlei ökonomische Grundlage.
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage sei der Beschäftigungsrückgang bisher ausgesprochen moderat ausgefallen. Vielen Firmen sei bislang gelungen, insbesondere ihre Stammbelegschaft zu halten. „Wenn Unternehmen ausgerechnet jetzt Arbeitskosten-Erhöhungen befürchten müssen, dann werden sie vermehrt auch Arbeitsplätze auf den Prüfstand stellen müssen“, warnt Bruns. Er befürchtet zudem, dass die durch diese Forderung, die Akzeptanz auf Arbeitgeberseite für den Flächentarif sinke.