Eine deutliche Mehrheit der Menschen ordnet Klimaschutzmaßnahmen eine sehr hohe Bedeutung zu. Gleichwohl zeigt sich in der konkreten Ausgestaltung Konfliktpotenzial für mögliche Koalitionsverhandlungen. Während mehr als zwei Drittel der Grünen-Anhänger
den Wegfall von Industrie-Arbeitsplätzen im Zuge des Klimaschutzes für akzeptabel halten, sind 65 Prozent der FDP-Anhänger nicht bereit, diese „Nebenwirkung“ in Kauf zu nehmen. Im Vorfeld der Bundestagswahl haben das SINUS-Institut und das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) gemeinsam eine Befragung zur politischen Stimmung in verschiedenen Themenbereichen durchgeführt. 2.000 Personen wurden durch das Meinungsforschungsinstitut YouGov wurde im Zeitraum 17. August bis zum 22. August befragt. Die Studie ist repräsentativ für die Wahlberechtigten in Deutschland.
Es zeigt sich ein breiter Konsens zur Bedeutung des Klimaschutzes: 80 Prozent der Befragten stimmen „voll und ganz“ oder „eher“ zu, dass es auf lange Sicht günstiger ist, die Wirtschaft schon heute klimafreundlicher umzubauen, als dies erst in ein paar Jahren zu tun 70 Prozent der Befragten teilen zudem die Ansicht, dass heute der Konsum eingeschränkt werden muss, damit zukünftige Generationen so gut leben können
wie heutige. Eine große Mehrheit der Befragten geht nicht davon aus, dass die Bekämpfung des Klimawandels „unserer Wirtschaft“ schadet. Interessanterweise teilen auch viele Unternehmen diese Perspektive: Wie eine Befragung im Rahmen des IW-Zukunftspanels zeigt, entgegnen 72 Prozent der mehr als 1.000 befragten Unternehmen auf die Frage nach den Auswirkungen des EU-Ziels der Klimaneutralität in 2050 (sogenannter „Green Deal“), dass sie ihr Geschäftsmodell erfolgreich anpassen können (Demary et al. 2021).
Die komplette Studie ist abrufbar unter: