Kirchhoff fordert: Energie-Mix in Deutschland muss neu austariert werden!

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Der brutale Überfall Russlands auf die Ukraine hat nach Auffassung der nordrhein-westfälischen Unternehmer die energiepolitischen Spielregeln für die Versorgungssicherheit Deutschlands binnen weniger Tage grundlegend verändert. Der Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen (unternehmer nrw), Arndt G. Kirchhoff, schrieb in einem am Dienstag veröffentlichten Beitrag für den NRW-Wirtschaftsblog „Klartext im Westen“ (www.wirtschaftsblog.nrw), allen sei bewusstgeworden, dass die auf umfangreiche Lieferungen von Öl, Gas und Kohle aus Russland aufbauende Energieversorgung des Landes nun schnellstmöglich breiter aufgestellt werden müsse. „Der künftige Energie-Mix in Deutschland muss jetzt neu austariert werden“, so Kirchhoff. Er begrüße, dass die Politik gegenwärtig sämtliche Optionen prüfe, um die Versorgungssicherheit mit Energie zu jeder Sekunde zu gewährleisten. „Ich unterstütze das mit Nachdruck. Es darf dabei keine Denkverbote geben“, schrieb Kirchhoff.

Nach Überzeugung des NRW-Unternehmerpräsidenten haben sich durch den von Russland angezettelten Krieg gegen die Ukraine die strategischen Rahmenbedingungen fundamental verändert. Dem müsse sich Deutschland bei seiner Energie- und Mobilitätswende stellen. In den Planungen für den Weg zur Klimaneutralität spiele Gas als Brückentechnologie eine absolut zentrale Rolle. Gleichzeitig müsse allen bewusst sein, dass Deutschland bis auf weiteres nicht über genügend Erneuerbare Energien verfügen werde. Versorgungslücken müssten daher unbedingt vermieden werden. „Die Frage des ‚Wie‘ muss nun sorgfältig und mit der notwendigen Sachlichkeit geprüft werden“, betonte Kirchhoff. Er stelle weder die Klimaziele noch die Energiewende in Frage. Überhitzte Debatten und die Infragestellung von Jahreszahlen, die noch weit in der Zukunft lägen, seien nicht zielführend. Vielmehr gelte es, sich auf die unmittelbar anstehenden Entscheidungen zur Sicherung der Energieversorgung zu konzentrieren. Nachdrücklich wies Kirchhoff dabei auf die Bedeutung wettbewerbsfähiger Energiepreise für Wohlstand und Arbeitsplätze hin. „Beides – Versorgungssicherheit und Energiepreise – muss immer zusammen gedacht werden“, sagte der NRW-Unternehmerpräsident.