Die Tarifparteien der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie haben den in der Vorwoche in Baden-Württemberg vereinbarten Pilot-Abschluss übernommen. Der Präsident des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW), Arndt G. Kirchhoff, sagte am Mittwoch nach der fünften Tarifverhandlung für die rund 700.000 Beschäftigten dieses Industriezweigs in Düsseldorf, das Tarifergebnis sei „sehr hoch, aber durch die lange zweijährige Laufzeit und diverse Entlastungsmöglichkeiten für die Betriebe noch so gerade vertretbar“. Die abgelaufene Tarifrunde sei angesichts der schlechten Wirtschaftslage und der anhaltenden Risiken eine der schwierigsten der vergangenen Jahre gewesen. Die Anspannung in den Betrieben sei mit Händen zu greifen, die Lage bleibe für die gesamte Industrie weiterhin mehr als herausfordernd. „Deshalb sind die 3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie und 8,5 Prozent höhere Tabellenentgelte am Ende der Laufzeit für sehr viele Betriebe im Land ein ganz dickes Brett“, erklärte Kirchhoff. Die Arbeitgeber hätten Wort gehalten, den großen Sorgen der Beschäftigten wegen der hohen Inflation Rechnung zu tragen. Der Flächentarif habe unter dem Strich eine schwere Bewährungsprobe bestanden und für Tariffrieden bis September 2024 gesorgt. „Das ist schon ein hoher Wert an sich“, betonte der NRW-Metallarbeitgeberpräsident. Jetzt gelte es, alle Kraft in die Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu legen. „Wir müssen alles tun, um den Industriestandort Deutschland gut durch das schwierige wirtschaftliche Umfeld zu bringen“, forderte Kirchhoff.