Kommt jetzt nach dem „Corona-Lockdown“ im Winter der „Energie-Lockdown“? Wie viele Unternehmen will oder muss uns die Politik im Winter denn stilllegen ? Und von wem werden dann die Steuern erwirtschaftet? Die Steuergelder, die dann im Winter an diejenigen verteilt werden sollten, die die drohenden Gaspreissteigerungen nicht mehr selbst werden bezahlen können. Bei den aktuellen Sommertemperaturen werden die wenigsten Menschen eine konkrete Vorstellung davon entwickeln wollen, was eine Gasknappheit im Winter für jeden einzelnen bedeuten könnte – wie fühlt sich das denn wohl an die Dusche oder die Heizung nicht „wie immer“ nach eigenem Geschmack regulieren zu können? Und auch wenn die Netzbetreiber und die Regierung in diesen Tagen versuchen zu beruhigen, besonders das den Privathaushalten das Gas nicht abgedreht wird: wir werden jedenfalls kommende Regulierungen in der Industrie dann ganz schnell beim „Privatmenschen“, also bei uns selbst spüren. Als erstes Land der EU hat Spanien schon Maßnahmen beschlossen: Eine Deckelung der Temperatur sowohl beim Heizen als auch beim Kühlen – letzteres ist gerade in den südlichen Ländern noch einmal viel wichtiger. Sie wissen vermutlich selbst, wie kühl es in manchen Supermärkten und Kaufhäusern sein kann. In Deutschland sind wir auch bei diesem Thema wohl wieder etwas langsamer.
Aber wichtig ist bei diesen „großen“ Szenarien, dass wir alle im ganz Kleinen überlegen, wo wir sparen können, im privaten Leben wie auch am eigenen Arbeitsplatz.
Sind Sie denn schon bereit kürzer oder kälter oder seltener zu duschen? Wie viel Wellness-Service müssen und dürfen städtische Schwimmbäder und Turnhallen im Winter noch anbieten?
Ich freue mich auf Ihre ganz eigenen Iden, wie wir alle ein bisschen zum Sparen beitragen können. Oder fangen wir einen Schritt davor an: wie wir alle gegenseitig bewusster mit Ressourcen umgehen können und Energie positiv ins Gespräch kommt und bleibt. Letztlich hilft das auch der Wirtschaft, den Unternehmen und den Menschen die in diesen Unternehmen arbeiten und faktisch kommt es damit bei jedem einzelnen an. Denn das Ziel ist klar: Weder Privathaushalte noch Industrieunternehmen sollten im Winter Opfer von Energierationierungen werden. Nach dem „Corona-Lockdown“ können wir uns einen „Energie-Lockdown“ wirklich nicht erlauben.