ifaa: Corona verändert die Sichtweise auf die Arbeitswelt

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Die aktuelle Auswertung der Trendanalyse des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft ist eindeutig: In der gegenwärtigen „Corona“-Lage werden einige betriebs- und arbeitsorganisatorische Themen anders beurteilt als in „normalen“ Zeiten. Die befragten 118 Fach- und Führungskräfte sind der Meinung, dass die Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftskrise zu Anpassungen der betrieblichen Abläufe und dem Einsatz von Personal in den nächsten Jahren führen werden. „Mit den für die deutschen Unternehmen als sehr bedeutend eingeschätzten Themen Produktionssysteme/Lean Management, mobile Arbeit und Arbeitszeitflexibilität, Digitalisierung & Industrie 4.0, Fachkräftesicherung, kontinuierliche Verbesserung und Prozessorganisation steht an der Spitze der Bewertungen ein starkes Bündel, dass geeignet ist, auch die weiteren Folgen und Herausforderungen der Krise in den nächsten Jahren meistern zu können. Die Zeichen der Zeit sind in den Unternehmen erkannt worden“, so Prof. Dr.-Ing. Sascha Stowasser, Direktor des ifaa.

Mobile Arbeit (Homeoffice) hat durch die Corona-Krise einen enormen Schub bekommen. Unternehmen wurden von jetzt auf gleich gezwungen, sich anzupassen, digital aufzurüsten oder die bereits vorhandenen digitalen Strukturen zu nutzen. „Die Krise hat gezeigt, wie flexibel Unternehmen und Beschäftigte sein können, wenn es drauf ankommt. Daran müssen wir anknüpfen“, so Stowasser.

Dass die Beschäftigten hier eine tragende Rolle spielen, schlägt sich in dem ebenfalls stärker bewerteten Thema Arbeitszufriedenheit nieder. Mehr Flexibilität ist von allen betrieblichen Akteuren hinsichtlich Arbeitszeit und -ort gefordert, bei sich gleichzeitig weiterentwickelnden Strukturen und Abläufen in den Betrieben.

Der gesetzliche Arbeits- und Gesundheitsschutz hat in der Corona-Situation an Bedeutung gewonnen. Insbesondere im Zusammenhang mit Fragen zum Infektionsschutz gibt es in den Unternehmen einen hohen Informationsbedarf. Dies gilt gerade auch für die konkrete Auslegung behördlicher Vorgaben und Einschätzungen im Zusammenhang mit spezifischen betrieblichen Gegebenheiten.