Deutschland muss aufpassen, dass es ganze Branchen und zehntausende Firmen in den kommenden Tagen und Wochen nicht derart überfordert, dass viele Unternehmen schon während und auch nach der Coronakrise dauerhaft nicht mehr fortgeführt werden. Die Verluste an Eigenkapital in vielen Firmen sind heute schon dramatisch. Die in der Politik möglicherweise bestehende Annahme, dass die Marktanteile der die Coronakrise nicht überstehenden Firmen von anderen Firmen in Deutschland übernommen werden, dürfte sich als Trugschluss erweisen. Die erneute Verlängerung des Lockdowns bis Mitte Februar bedeutet für viele Unternehmen den sicheren Verlust von unbedingt nötigen Einnahmen. Und die ständige Verschärfung anderer Corona-Maßnahmen erhöht gleichzeitig die Kosten.Dabei haben die Betriebe sich in den letzten Monaten nicht als Hotspots für Ansteckungen erwiesen, weil die Menschen in den Unternehmen bereits mit hohem Aufwand umfassende Hygienekonzepte sorgfältig umgesetzt haben.
Das so besondere deutsche Modell der „Sozialen Marktwirtschaft“ muss in diesen Tagen den Beweis liefern, dass Deutschland in einer solchen einzigartigen Krise nicht nur neue „Soziale“ Leistungen schaffen kann, um die Menschen und ihre Familien zu schützen. "Sondern, dass wir auch die Kräfte der „Marktwirtschaft“ erhalten und stärken wollen, die den Wohlstand in unserem Land generieren. Und das sind die Unternehmen! Gelingt dieser Beweis nicht, wird sich dadurch gleichzeitig das Modell der „Sozialen Marktwirtschaft“ als nicht krisenfest erweisen", betont Ralf Bruns, Hauptgeschäftsführer der VUV-Vereinigte Unternehmerverbände Aachen.
„Den seit Februar 2020 erwiesenen Beitrag so vieler Unternehmen zur Bekämpfung der Pandemie hat die Politik augenscheinlich ausgeblendet“, kommentiert Bruns das Ergebnis der Gespräche zwischen der Bundesregierung und den Ministerpräsidenten. „Die Beschlüsse sind für viele Unternehmen unverhältnismäßig und drohen in ihrer Umsetzung für viel zu viele Unternehmen wirklich kritisch zu werden. Dass die Politik so viele Unternehmen und die dort tätigen Menschen in dieser dramatischen wirtschaftlichen Lage nun noch übermäßig belastet und solchen Risiken bewusst aussetzt, ist mir absolut unverständlich.“