So schnell verdaut man die Ablehnung der Impfplicht nicht – das ist zumindest die Meinung vieler unserer Mitgliedsunternehmen. Denn während im Bundestag die Ablehnung unter anderem damit begründet wurde, dass Selbstfürsorge und Selbstschutz des Einzelnen nicht per Gesetz angeordnet werden können, haben die Unternehmen in den letzten beiden Jahren sehr wohl vielfältige Anstrengungen übernommen, um ihre Mitarbeitenden zu schützen. Streng genommen selbst gegen deren Willen - denn längst nicht jede*r war und ist immer überzeugt von Homeoffice Regelungen und Testpflichten. Was man also von der Wirtschaft verlangt, lässt sich gesetzlich nicht regeln. Das klingt schon nach einer Schieflage. Und im Namen unsere Mitgliedsunternehmen hoffen wir, dass das letzte Wort hier noch nicht gesprochen ist. Ein Stolpern in einen weiteren Corona-Herbst (so wenig wir ihn uns wünschen) können wir uns schlichtweg nicht leisten. Weder in der Industrie noch im Gesundheitssystem. Zugleich darf eine solche Entscheidung nicht auf den Schulternen derer ausgetragen werden, die einen erheblichen Anteil an Rücksicht aufgebracht haben in den letzten Jahren und das sind unsere Kinder.
Die Ratlosigkeit der Regierung nach der Abstimmung mündet in Fassungslosigkeit an vielen Stellen in der Gesellschaft und in den Betrieben. Die Pandemie ist nicht vorbei.
Das sollten wir nicht erst merken, wenn es wieder zu spät ist!