Die nordrhein-westfälischen Metallarbeitgeber haben die IG Metall aufgefordert, in der laufenden Tarifrunde auf überflüssige Rituale zu verzichten. In der aktuellen Situation müsse zügig und entschlossen ein tragfähiger und fairer Tarifabschluss angestrebt werden. Bei der 4. Tarifverhandlung für die rund 700.000 Beschäftigten dieses Industriezweigs am heutigen Mittwoch in Düsseldorf erwarteten angesichts der zunehmend fragiler werdenden wirtschaftlichen Aussichten die Betriebe und Beschäftigte jetzt verlässliche tarifpolitische Leitplanken. Der Hauptgeschäftsführer des Aachener Unternehmerverbands der Metall- und Elektroindustrie, Ralf Bruns, hat kein Verständnis dafür, wenn die IG Metall glaubte, nur durch bewusstes Aussitzen oder gar mit Arbeitsniederlegungen nach Ablauf der Friedenspflicht eine gute Lösung für die Tarifrunde 2021 erreichen zu können. Er erwarte ein besonnenes und vor allem entschlossenes Handeln.
Die Spitzenverbände BDA und DGB hätten jüngst gemeinsam und nachdrücklich von der Politik ein Konzept zur Rückkehr aus dem Lockdown angemahnt. Wenn die Sozialpartner völlig zurecht Perspektiven für die Wirtschaft und die Menschen forderten, dann müssten jetzt auch die Tarifpartner liefern und zügig einen verlässlichen Weg durch die Krise aufzeigen. Alles andere sei völlig unverantwortlich. so Bruns.
Die Metallarbeitgeber hätten der IG Metall eine seriöse Struktur aufgezeigt, die die tariflichen Bedingungen bis 2022 und darüber hinaus klären könne. Bruns hofft, dass die IG Metall sich auf dieser Basis konstruktiv am Verhandlungstisch um eine gute Lösung bemühe. Tarifpolitik müsse in diesen Zeiten dazu beitragen, dass die Betriebe die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bewältigen, möglichst bald wieder an früheres Wachstum anknüpfen und die rezessionsbedingt ohnehin nur schwer zu stemmenden Zukunftsinvestitionen tätigen können. Nur dann ist das erfülle sich, was sich die Beschäftigten dieses wichtigen Wirtschaftszweiges am meisten interessiere, nämlich ein sicherer Arbeitsplatz.