Die Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) hat das Jahr 2019 mit einem deutlichen Minus in der Produktion abgeschlossen. Durch schwache Dezemberwerte ist die Branche im vierten Quartal 2019 noch einmal tiefer in die Rezession gerutscht. Im Gesamtjahr 2019 lag die M+E-Produktion laut Statistischem Bundesamt um 5,1 Prozent unter dem Wert des Vorjahres.
Dabei ist die Automobilindustrie als Schlüsselindustrie in Deutschland mit minus 11,6 Prozent ein Haupttreiber dieser Entwicklung. Elektroindustrie (minus 5,3 Prozent), Hersteller von Metallerzeugnissen (minus 3,5 Prozent) und Maschinenbau (minus 3,4 Prozent) sind als wichtige Zulieferbereiche in den Sog der rückläufigen Entwicklung der Automobilindustrie geraten.
Gesamtmetall-Chefvolkswirt Dr. Michael Stahl: „Die aktuellen Daten zeigen, dass die Hoffnung auf ein Ende der Talfahrt verfrüht war. Die Fakten haben nicht gehalten, was die verbesserten Stimmungsindikatoren versprochen hatten.“
Auch bei den Auftragseingängen fällt die Jahresbilanz enttäuschend aus. Sie lagen 2019 um minus 6,1 Prozent unter dem Wert von 2018. Dabei sind die Inlandsaufträge (minus 6,4 Prozent) noch etwas stärker zurückgegangen als die Auslandsaufträge (minus 5,8 Prozent). Hier zeigt sich unter anderem die Investitionsschwäche der heimischen Wirtschaft. Besserung ist weiterhin nicht in Sicht.
Die Auftragseingänge sind im 4. Quartal gegenüber dem 3. Quartal saisonbereinigt um 0,3 Prozent gesunken. Die Entwicklung bei den Inlandsaufträgen ist mit minus 3 Prozent besonders enttäuschend. Auslandsaufträge (plus 1,6 Prozent) hingegen stützen das Geschäft. Vor allem der Maschinenbau (minus 5,3 Prozent) und die Metallerzeugnisse (minus 2,8 Prozent) haben sich schwach entwickelt. Hoffnung auf langsamere Besserung gibt es in der Elektroindustrie (plus 0,4 Prozent) und in der Automobilindustrie (plus 0,4 Prozent). Hier zeigte sich vor allem eine Besserung bei den Inlandsaufträgen (plus 1,8 Prozent).
Für das Jahr 2020 erwartet Gesamtmetall bestenfalls eine Stagnation der M+E-Industrie. Allerdings sind die Risiken für die weitere Entwicklung erheblich und eine Fortsetzung der schwachen Entwicklung liegt auch im Bereich des Möglichen. Dazu gehören die weltwirtschaftlichen Krisen und Verwerfungen und die Unsicherheiten der Politik im Inland sowie nicht zuletzt die stark gestiegenen Lohnstückkosten (2019: plus 8 Prozent).