Ein Recht auf 24 Tage mobiles Arbeiten – das möchte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) im Homeoffice-Gesetz verankern. Die Unternehmen in der Aachener Region bewerten diese Pläne kritisch, wie die jüngste Montagsfrage der VUV-Vereinigte Unternehmerverbände Aachen bei ihren Mitgliedern ergab. "Eine solche politische Regelung ist geht an den Realitäten in den Betrieben vorbei", fasst Ralf Bruns, Hauptgeschäftsführer der VUV, die Stimmung in den Unternehmen zusammen. "Der Minister will etwas regulieren, was in vielen Betrieben für viele Arbeitnehmer längst Wirklichkeit geworden ist und weckt andererseits bei vielen Arbeitnehmern Hoffnungen die aus technischen und organisatorischen Gründen nicht erfüllt werden können." Bürokratie und unklare gesetzliche Regelungen hätten in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass sich Unternehmen gegen betriebliche Home-Office-Regelungen entschieden haben. Bruns: "Homeoffice rechtlich zu erleichtern wäre wichtig. Der Minister wäre gut beraten, an dieser Stelle anzusetzen. Die Pandemie hat uns im Frühjahr doch allen gezeigt, wie gut mobiles Arbeiten funktionieren kann. Vieles ist in dieser Zeit ad hoc geregelt worden." Viele Unternehmen hätten bereits jetzt zur Minimierung des Infektionsrisikos gemeinsam mit ihren Belegschaften kreative erfolgreiche Lösungsansätze umgesetzt und diese in der Praxis entwickelten Lösungen sollten neue Gesetze aufgreifen und abbilden. "Dort, wo es möglich ist, ermöglichen die Unternehmen mobiles Arbeiten und werden dieses auch weiterhin tun. Der doch sehr schematische und auch überzogene Ansatz von Arbeitsminister Heil wird der aktuellen Wirklichkeit schon nicht gerecht, er scheidet als Zukunftsvision schon deshalb aus.“, so Bruns.