Gibt es einen "German Dream"?

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"The American Dream" bezeichnet eine in den Vereinigten Staaten von Amerika vorherrschende Gesinnung. Gemäß dieser Vorstellung kann jeder Mensch durch harte Arbeit und unabhängig von seinem derzeitigen Wohlstand in der Zukunft einen höheren Lebensstandard erreichen. Der sprichwörtliche Ausdruck „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ (im Original: From rags to riches) veranschaulicht diese Vorstellung (Quelle: wikipedia). Dieser American Dream ist für unzählige Menschen der entscheidenden Grund in die USA einwandern zu wollen. Er ist eine Verheißung!

Gibt es einen „German Dream“? Kennen Sie einen? Haben Sie einen persönlichen „German Dream“? Womit werben wir um neue Einwohner? Welche Verheißungen sind mit einem Leben in Deutschland verbunden? Wenn Sie einen Menschen überzeugen möchten, er solle doch nach Deutschland umziehen, womit würden Sie werben? Gibt es ein „schönes Leben“ in Deutschland?

Deutschland hat zweifellos eine lange Geschichte der Einwanderung und hat es immer wieder geschafft, sich zu einem attraktiven Ziel für Menschen aus der ganzen Welt zu entwickeln. In der Vergangenheit haben viele Einwanderer in Deutschland eine neue Heimat gefunden und maßgeblich zum Erfolg des Landes beigetragen.

Andere Länder und Regionen haben auch längst erkannt, wie wichtig es ist, um tolle Menschen und beeindruckende Fachkräfte zu werben, Fachkräfte anzuziehen und diese in ihren Ländern als neue Einwohner auch zu halten. Deutschland steht in einem harten Wettbewerb um talentierte Menschen.

Der typisch deutsche bürokratische Gegenwind stellt sicherlich eine Herausforderung dar. Die Einwanderungsverfahren und die damit verbundenen Hürden können abschreckend wirken und sollten es wahrscheinlich auch. Aber die Bürokratie ist es nicht allein.

Wir – und damit meine ich jedes Unternehmen, die ganze Wirtschaft, die ganze Gesellschaft – müssen uns weiterentwickeln und sicherstellen, dass Deutschland für Fachkräfte aus aller Welt attraktiv sein wird. Die leichteste Übung dürfte sein, die bürokratischen Prozesse zu vereinfachen. Eine Willkommenskultur zu schaffen und zu leben, ist eine ungleich größere Herausforderung für unsere Gesellschaft.

Zu viele Menschen in Deutschland lehnen Zuwanderung ab. Sie glauben, dass es auch ohne diese in unserem Land alles so weiter laufen wird, wie bisher. Dabei ist es für unseren zukünftigen Wohlstand unabdingbar, aktiv daran arbeiten, internationale Talente anzuziehen und ihnen glaubhafte positive Lebenswege in Deutschland zu bieten.

Als Gesellschaft müssen wir auch unsere Denkweise überdenken und endlich verstehen, dass viele potenzielle Einwanderer – besonders die Fachkräfte, die wir in Deutschland nicht mehr haben – nicht uns um etwas bitten, sondern als wertvolle Partner das Potenzial haben, unsere Gesellschaft, die Wirtschaft und Unternehmen weiter voranzubringen. Respekt und Achtung für Einwanderer zu haben sowie Hochachtung vor deren immer wieder beeindruckenden Leistungen – das fehlt vielen in unserer Gesellschaft. Leider!

Der Wettbewerb um Fachkräfte ist ein globaler. Wir müssen aktiv um talentierte Einwanderer werben. Nur so können wir sicherstellen, dass Deutschland weiterhin ein attraktiver und ein innovativer „Place to work“ bleibt.

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