Motivation für Arbeit: Geld

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Das zumindest wäre die Kurzversion einer Schlussfolgerung der jüngsten IW-Trends. Es ist natürlich komplexer. Vor allem bedeutet ein Zusammenhang zwischen Mehrarbeit bei Jugendlichen und Einkommen der Eltern ja auch noch lange keine Kausalität. Ein Beitrag von VUV-Hauptgeschäftsführer Ralf Bruns.

 

Was ich aber bemerkenswert finde: die Suche nach dem „Sinn der Arbeit“, die man jungen Menschen (abwertend) unterstellt und gerne auch gleichsetzt mit dem Wunsch nach mehr Freizeit und weniger Leistungsbereitschaft bedeutet nicht, dass Arbeit nichts wert ist. Vielmehr darf sich Leistung sehr wohl lohnen.

Die Ergebnisse deuten vielmehr noch einmal vehement darauf hin, wie wichtig Bildung und Vorbilder sind: Arbeit lohnt sich! Je eher Jugendliche das erfahren im nächsten Umfeld und selbst zu ihrem Einkommen – und sei es „nur“ für Freizeitaktivitäten oder die zusätzliche Shoppingtour – beitragen desto eher werden sie auch weiter nach guten Jobs, nach Weiterbildung und nach Aufstieg streben. Selbst der Wunsch nach dem Weiterkommen ist per se nicht schlecht – auch hier ist die Diskussion verzerrt, wenn behauptet wird, dass junge Menschen keine (klassischen) Karrieren mehr anstreben. Das tun sie durchaus.

Karriere in den Berufen, in denen wir heute über Fachkräftemangel klagen, gab es aber in den letzten Jahren und Jahrzehnten deutlich weniger als in akademisierten Berufen. Selbst wenn: Sie waren nicht sichtbar, nicht prominent, nicht „schick“. Der Wandel kommt erst noch. Er kommt (sehr!) spät. Den brauchen wir.

Ob ein Job gut ist oder nicht, hängt nicht zuletzt davon ab, wie gut man damit seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Dazu gehört auch die Freizeit. Je mehr Jugendliche das früh ausprobieren, umso mehr Erfahrung sammeln sie. Umso bunter wird die Arbeitswelt. Umso mehr neue Vorbilder gewinnen wir für die Berufswelt der Zukunft.

Ich glaube, dass die Motivation der "Gen Z" keine schlechte ist, wenn sie gute Arbeit für gutes Geld erbringen wollen. Nehmen wir das doch einfach mal mit aus der Studie, und nehmen wir es an für die Neueinstellung und Ausbildung junger Menschen.

https://www.iwkoeln.de/presse/pressemitteilungen/wido-geis-thoene-je-reicher-die-eltern-desto-eher-arbeiten-jugendliche.html