Tarifergebnis für die M+E-Industrie in NRW erzielt

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„In dieser wirtschaftlichen Ausnahmesituation sind die Tarifparteien in NRW ihrer großen Verantwortung für Unternehmen und Beschäftigte gerecht geworden“, kommentiert der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbands der Metall- und Elektroindustrie Aachen, Ralf Bruns, den Tarifabschluss für die Branche. Bruns hatte als Vertreter für die Metallunternehmen in Stadt und Städteregion Aachen sowie im Kreis Heinsberg an den coronabedingt virtuellen Verhandlungen teilgenommen. Die Metallarbeitgeber und die IG Metall in Nordrhein-Westfalen haben am Dienstag in Düsseldorf bei der 7. Tarifverhandlung ein Ergebnis erzielt. „Die Pandemie hat das Land weiterhin fest im Griff. Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir uns als Tarifpartner in Nordrhein-Westfalen in diesen Zeiten der Ungewissheit auf eine langfristig verlässliche und tragfähige Perspektive geeinigt haben“, betont Bruns. Der Flächentarif stehe seit Jahren massiv unter Druck und müsse sich die Akzeptanz bei den Mitgliedsunternehmen stets aufs Neue verdienen. Der Tarifabschluss sei daher auch ein Punktsieg für die Tarifautonomie in Deutschland. Bruns zufolge sind die getroffenen Vereinbarungen ein echter Kompromiss. Die Arbeitgeber hätten ihre wichtigsten Ziele durchsetzen können. „Mit dem Ergebnis haben die Betriebe langfristig Planungssicherheit“, so Bruns. „Zudem ist die getroffene Einigung die tarifpolitische Antwort auf die heterogene wirtschaftliche Lage in der M+E-Industrie und bietet erstmalig automatische Kostenentlastungen für krisenbelastete Betriebe. Das war uns sehr wichtig“, erläutert Bruns. Auch seien einfach umsetzbare betriebliche Wahloptionen zur Beschäftigungssicherung sowie die Beibehaltung der unternehmerischen Freiheit bei betrieblichen Transformationsprozessen festgeschrieben worden. Wie im Jahr 2020 kommt auf die Unternehmen in der Region auch 2021 keine Erhöhung der Tabellenentgelte zu. Die neue jährliche Sonderzahlung von 18,4 Prozent eines Monatsentgelts im Februar 2022 sowie von 27,6 Prozent eines Monatsentgelts ab Februar 2023 hält Bruns für „schmerzhaft und nur schwer verdaulich“. Mit einem verhalten optimistischen Blick auf verbesserte konjunkturelle Aussichten im kommenden Jahr sei dieses so gerade noch vertretbar.

Die Tarifvereinbarung sieht im Einzelnen vor:

  • eine Corona-Beihilfe von 500 Euro im Juni 2021,
  • eine neue Sonderzahlung von 18,4 Prozent eines Monatsentgelts im Februar 2022 steigend auf 27,6 Prozent eines Monatsentgelts ab Februar 2023, die künftig jährlich anfällt.
  • Der Tarifvertrag gilt rückwirkend zum 1. Januar 2021, hat eine Gesamtlaufzeit von 21 Monaten und endet am 30. September 2022.
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