Die Entdeckung der Langsamkeit – ein Bestseller von Stan Nadolny – mag in manchen Bereichen unseres Lebens sehr wertvoll sein.
Aber „Eile mit Weile“ ist kein Patentrezept, wenn es um Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit geht. Der leider gar nicht so überzeichnete Blick von Franziska Zimmerer in der @Welt zeigt das deutlich.
Viele unsere Tugenden haben zwar nicht ausgedient – haben aber mindestens zwei Seiten. Ein paar Beispiele:
- Deutsche sind bekannt für ihre Liebe zum Detail und die Präzision in ihrer Arbeit.
Das kann zu wirklich guter Qualität führen – das kann aber auch einfach bedeuten, dass Prozesse lange dauern und wir sehr detailverliebt sind.
- Deutsche werden oft für ihre Pünktlichkeit geschätzt und gelten als zuverlässige Zeitplaner.
Mal abgesehen davon, ob das immer so stimmt, kann eine zuverlässige Zeitplanung auch schnell in mangelnde Flexibilität umschlagen.
- Trotz ihrer Erfolge neigen viele Deutsche dazu, bescheiden zu bleiben und nicht mit ihren Leistungen zu prahlen.
Bescheidenheit in allen Ehren – aber wer sich und seine Erfolge nicht vermarktet, geht unter in einer Welt, in der nicht allein die Leistung selbst, sondern auch deren Promotion zählt.
- Die deutsche Arbeitsethik betont Fleiß und Engagement bei der Arbeit.
Fleißig zu sein heißt nicht unbedingt sinnvolle Tätigkeiten zu verrichten – viel zu oft messen wir Fleiß und Engagement in Zeit und Anwesenheit.
Es würde uns gut tun in vielen Bereichen unserer Wirtschaft Tempo aufzunehmen.
Die Beispiele im Artikel machen das sehr deutlich. Oder mit einem Buchtitel ausgedrückt: Formel X. Wie Sie die Prozesse in Ihrem Unternehmen extrem beschleunigen.