Wer hätte das gedacht, dass die von der Ampelregierung ursprüngliche geplante Energiewende durch die „Zeitenwende“ transformiert und diese zu einem Brückenstrompreis führen würde. Ein Spezialstrompreis für Unternehmen! Eine solche Idee wäre vor zwei Jahren nicht mal denkbar gewesen. Jetzt ist der Brückenstrompreis aus Sicht der Politik ein dringend nötiger Mechanismus um eine disruptive Deindustrialisierung wichtigster Branchen zu verhindern. Branchen, die in Deutschland den Wohlstand sichern und Deutschland eine strategisches Gewicht in der Welt geben, dessen Wert die Politik mittlerweile mehr zu schätzen weiß, als ihr lieb sein kann. Der Brückenstrompreis ist erforderlich, um die ursprünglich angestrebte „Grüne Energiewende“ überhaupt noch hinzubekommen und gleichzeitig zu verhindern, dass Deutschland noch mehr von anderen Ländern abhängig werden wird, als es dies heute schon ist. Die Industrie in unserem Land schützt das Land und die Politik vor einer Erpressbarkeit durch andere Länder. Eine strategische Bedeutung der Industrie die nicht hoch genug bewertet werden kann.
Obwohl der Brückenstrompreis aus marktwirtschaftlicher Sicht nicht ideal ist, zielt er darauf ab, akutell und auch dauerhaft die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zu erhalten. In vielen Industriezweigen sind die Energiekosten ein wesentlicher Bestandteil der Gesamtkosten. Durch die Begrenzung der Strompreise auf sechs Cent pro Kilowattstunde werden die Energiekosten gesenkt, was es manchen Unternehmen ermöglichen wird, im internationalen Wettbewerb zumindest eine Zeit lang konkurrenzfähig zu bleiben.
Er kann somit dazu beitragen, Arbeitsplätze in energieintensiven Branchen zu erhalten. Durch die Begrenzung der Strompreise werden viele Unternehmen auch ermutigt werden, ihre Produktion und damit auch viele sehr gut bezahlte Arbeitsplätze im Land zu halten. Mit der Preisobergrenze wird verhindert, dass Unternehmen dauerhaft mit zu stark gestiegenen Energiekosten konfrontiert werden. Die Abhängigkeit vom Marktpreis stellt sicher, dass die staatlichen Subventionen nur dann gewährt werden, wenn der Marktpreis über einem bestimmten Niveau liegt.
Die Verpflichtung zur Klimaneutralität bis 2045 ist eine wichtige Maßnahme, um den Klimawandel anzugehen. Indem Unternehmen gezwungen werden, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren und klimafreundlichere Technologien einzusetzen, trägt der Brückenstrompreis zur langfristigen Nachhaltigkeit der deutschen Wirtschaft bei. Firmen die diesen Weg ohne ein gesteigertes Existenzrisiko nicht werden gehen können, werden das Deutschland in der nächsten Zeit in Richtung USA oder anderen Ländern verlassen, in denen die Energiepreise signifikant niedriger sein werden als in Deutschland.
Der wesentliche Punkt, der das ganze Konzept ordnungspolitisch trotz Markteingriff akzeptabel macht: Der Brückenstrompreis ist als zeitlichbefristete Übergangsmaßnahme konzipiert, die bis zum Jahr 2030 gilt. Dies ermöglicht es den Unternehmen, sich auf absehbare Zeit auf die geänderten Rahmenbedingungen einzustellen. Der Brückenstrompreis bietet den Unternehmen eine Atempause, um die nötigen Entscheidungen zu treffen und die möglichen Veränderungen vorzunehmen.