Ausbildungsbilanz 2019: Großes Angebot mit guten Perspektiven

  • Chemie

Trotz Abschwungs und Strukturwandels investiert die Chemie- und Pharmabranche weiterhin nachhaltig in die duale Ausbildung. Mit 9.512 neuen Ausbildungsplätzen liegt das Angebot im Jahr 2019 auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Ein leichter Rückgang vom 15-Jahres-Hoch des vergangenen Jahres war im Vorfeld erwartet worden.

Stiller: „Chemie für Berufseinsteiger hochattraktiv“

„9.512 neue Ausbildungsplätze sind 9.512 Chancen für junge Menschen, den Berufseinstieg erfolgreich anzugehen. Unsere Branche ist für Azubis hochattraktiv, weil sie spannende Tätigkeiten mit guter Bezahlung und modernen Arbeitsbedingungen bietet. Bei uns können die Auszubildenden mitarbeiten an Industrie 4.0, an Fortschritten im Klimaschutz und bei Innovationen für neue Mobilitätskonzepte“, unterstreicht BAVC-Hauptgeschäftsführer Klaus-Peter Stiller. „Für die Betriebe ist und bleibt die duale Ausbildung von zentraler Bedeutung für die Fachkräftesicherung.“

Insgesamt bilden rund 60 Prozent aller Betriebe in der chemischen Industrie selbst oder im Verbund mit Partnern aus. Aktuell befinden sich rund 26.000 junge Menschen in der Ausbildung zu einem der über 50 naturwissenschaftlichen, technischen oder kaufmännischen Berufe der Chemie-Branche.

Neun von zehn Ausgebildeten werden übernommen

Im Anschluss an eine Ausbildung bieten die Unternehmen sehr gute Beschäftigungsperspektiven: Rund 92 Prozent der Auszubildenden werden nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss in ein Arbeitsverhältnis übernommen, entweder direkt unbefristet oder mit sehr guter Bleibeperspektive und Befristung. Trotz schwacher Chemie-Konjunktur konnte der Anteil unbefristeter Übernahmen weiter ausgebaut werden – auf 58 Prozent nach 55 Prozent im Vorjahr. Stiller: „Diese Zahlen zeigen: Unser Tarifvertrag schafft eine gute Balance zwischen Ausbildungsangebot und Übernahmechancen. Wir setzen auf die Freiheit und die Eigenverantwortung der Unternehmen. Das hat sich 2019 ebenso bewährt wie in den Jahren zuvor.“

Der im Jahr 2003 abgeschlossene und mehrfach verlängerte Ausbildungstarifvertrag wurde 2014 zum Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung und Berufseinstieg“ weiterentwickelt. Dieser betrachtet die Nachwuchssicherung in der Chemie-Branche ganzheitlich und umfasst das Förderprogramm für noch nicht ausbildungsreife Jugendliche (Start in den Beruf), Vereinbarungen zum Ausbildungsplatzangebot, Grundsätze zur Übernahme sowie den Karrierewegweiser „Berufskompass Chemie“.

Vorreiter bei digitalen Kompetenzen

Als eine der ersten Branchen in Deutschland hat die Chemie im August 2018 eine Wahlqualifikation „Digitalisierung und vernetzte Produktion“ für den Ausbildungsberuf Chemikant/in eingeführt. Seitdem haben bereits über 700 Chemikanten diese neue Wahlqualifikation genutzt. Auch im Bereich der gewerblich-technischen Berufe hat die Branche viel zu bieten. Mehr Informationen dazu finden Sie unter: www.elementare-vielfalt.de, der Ausbildungskampagne der Chemie-Arbeitgeberverbände.